Der diesjährige HSMA-Schwerpunkt war „United Skills of Hospitality“. Nach mehr als zwei Jahren einer globalen Pandemie wurden die Teilnehmenden dazu ermutigt, Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig in einer Vielzahl von Branchenthemen wie Preisstrategie, Personalwesen, Markenaufbau, Nachhaltigkeit und weiteren Bereichen wie Vertrieb, Betriebsabläufe, Marketing und Verkauf zu inspirieren. Mehr als 300 Hoteliers nahmen persönlich am HSMA-Day 2022 teil und viele weitere online.
Was ich bei HSMA immer besonders wertvoll finde, ist die Möglichkeit, sich über Themen auszutauschen, die gerade auf der Bühne mit anderen Hoteliers und Anbietern besprochen wurden und zu verstehen, wie diese Strategie auf die einzelnen Geschäftsmodelle angepasst werden kann.
Highlights der HSMA 2022
Für mich lauten die Highlights der diesjährigen HSMA-Veranstaltung wie folgt:

Schwerpunkt der Investoren auf Erholung und Freizeit
Laut Wilko K. Weber, Partner der SHS Swiss Hospitality Solutions AG, wird zurzeit im Gastgewerbe vor allem in die Bereiche Erholung und Freizeit investiert. Eine Podiumsdiskussion mit Wilko K. Weber (SHS), Angelika Viebahn (Althoff/Ameron Hotels) und Monika Sand (Lindner Hotels) stellte heraus, dass Hoteliers sich nicht billig verkaufen sollen, sich aber nicht trauen, die Preise zu erhöhen. Das Timing ist richtig, da sich das Verhalten der Reisenden ändert (Reisende schätzen beispielsweise Freizeit jetzt mehr denn je) und Unternehmen nicht mehr so viel Kaufkraft haben.
Verwendung von Technologie zur Lösung von Arbeitskräftemangel
Ein weiteres interessantes Thema war, wie Hotels die Digitalisierung nutzen können, um Personalmangel zu beheben. Martin Stockburger (Koncept Hotels) erklärte, wie sein Unterfangen, sein Unternehmen vollständig zu digitalisieren, es ihm ermöglichte, seine Mitarbeitenden besser zu bezahlen und somit ihre Zufriedenheit, Loyalität und Leistung zu verbessern. Die Digitalisierung eröffnete seinem Hotel die Möglichkeit, eine bislang unterschätzte Gruppe potenzieller Mitarbeitender anzusprechen: Mütter!

Datenschutz bleibt das A und O
Unser geschätzter Michael Heinze, Chefarchitekt der Shiji Group, nahm an einer Podiumsdiskussion mit Peter Hense und Kristin van Damsen (beide Anwälte bei Spirit Legal, Deutschlands bekanntester Kanzlei im Bereich Gastgewerbe) teil, in der um die Bedeutung von Datenschutz für Hoteliers ging – mit welchen Konsequenzen Hotels im Falle von Verstößen rechnen müssen und vor allem, wie ein Hotelier seine Daten in der Praxis am besten schützen sollte.
Pilotprogramm für digitale Ausweise für GeschäftskundInnen
Ein weiterer Höhepunkt war der Round Table mit Christian Meissner (Deutsche Hospitality), der über das gemeinsame Pilotprogramm für eine digitale Identität für GeschäftskundInnen zum digitalen Check-in in Hotels wie Motel One, Lindner Hotels und Steigenberger Hotel in Zusammenarbeit mit der deutschen Regierung, der Deutschen Bahn und Siemens berichtete. Dieses Projekt liegt leider auf Eis, da die Regierung derzeit keinen großen Nutzen darin sieht. Meissner betonte jedoch den großen Nutzen für den gesamten Aufenthalt des Gastes, wenn dieses oder ein anderes Projekt für eine europäische digitale Identität in Zukunft umgesetzt würde.
Fazit
Sowohl unsere Branche als auch die Welt insgesamt haben sich in den letzten zwei Jahren dramatisch verändert. Freizeitreisende buchen anders und geben mehr aus – Wilko Weber (SHS) hat festgestellt, dass Reisende heute 500 Schweizer Franken für ein kleines Einzelzimmer mit Blick auf den Parkplatz ausgeben – und sich nicht darüber beschweren! Gleichzeitig sind auch die Erwartungen der Gäste gestiegen mit digitalem Check-in und Check-out, Zimmerservice-Bestellungen über das eigene Smartphone und anderen außergewöhnlichen Serviceleistungen nicht nur vor Ort, sondern auch digital, die sind heute bereits existieren. Diese Dinge werden bestehen bleiben, und Technologieunternehmen, die auf das Gastgewerbe spezialisiert sind, müssen sicherstellen, dass sie zusammenarbeiten und Umgebungen schaffen, in denen Daten nahtlos zwischen ihren individuellen Lösungen fließen können, um das neue Zeitalter des (digitalen) Gastgewerbes zu unterstützen. Daher hätte der Slogan der HSMA 2022, „Vereinigte Fähigkeiten der Gastfreundschaft“, nicht passender sein können.